Mein Freund Gustl, Gustav Freudmann, hat vor einiger Zeit eine Webseite mit dem Titel „Mei Liadabuach“ veröffentlicht. Untertitel: „A Saummlung vo Liadln, wos i in unsa Schbroch ibasedzd hob“. Mehr an Erklärung braucht es eigentlich nicht. Zu hören gibt es also heute Klassiker von Bob Dylan, Simon und Garfunkel und den Doors, und die Nachdichtungen von Gustav Freudmann. Die Seite „Mei Liadabuach“ finden Sie auf gustav.freudmann.eu.
Archiv der Kategorie: Allgemein
Des Liad von da vakauftn Gitar
Neue Texte und Lieder
Martin Auer | Des Liad von da vakauftn Gitar | BY-NC-SA |
Martin Auer | Nun säß ich gern im Lindenbaum | BY-NC-SA |
Martin Auer | Über die Donau | BY-NC-SA |
Martin Auer | Winterreise | BY-NC-SA |
Martin Auer | Die Kinder spielen im Schulhof | BY-NC-SA |
Martin Auer | An ihrem Bett sitzen | BY-NC-SA |
trad. | I met her in Venezuela | BY-NC-SA |
Martin Auer | Bin ich jetzt hier zu Hause | BY-NC-SA |
Martin Auer | Manchmal betastet sie ihr Gesicht | BY-NC-SA |
Martin Auer | Während ich über die Gräuel von Auschwitz schreibe | BY-NC-SA |
Martin Auer | This is what I do for a living | BY-NC-SA |
Martin Auer | Drausst auf da Gassn | BY-NC-SA |
Martin Auer | A Hitla ghert wieda hea | BY-NC-SA |
Martin Auer | Lampedusa | BY-NC-SA |
Martin Auer | Durchs Wasser | BY-NC-SA |
Martin Auer | Biite tschuligung | BY-NC-SA |
Martin Auer | Romamädchen | BY-NC-SA |
trad. | Pockajte regruti | BY-NC-SA |
Martin Auer | Kinder töten | BY-NC-SA |
trad. | Vey dem taten | BY-NC-SA |
Martin Auer | Sheeba wird kommen | BY-NC-SA |
trad. | The wild Mountain Thyme | BY-NC-SA |
Martin Auer | Der Frühling kommt und lässt uns wieder hoffen | BY-NC-SA |
Martin Auer | Wann die Lindn bliahn | BY-NC-SA |
Flüchtlingsgeschichten
Sie wollen Sachen ins Flüchtlingslager Traiskirchen bringen? Na gut, dann nehm ich Sie umsonst mit. Ich war dieser Tage auch öfter in Traiskirchen. Das erste Mal habe ich Kindergewand hingebracht, und dann habe ich auf der Wiese Deutschunterrricht gegeben. Über die skandalösen Zustände im Flüchtlingslager brauche ich Ihnen ja nichts zu erzählen. Aber es ist wirklich schön zu sehen, wie viele Menschen kommen, um zu helfen. Dazu muss man kein Held sein, man muss nur ein bisschen seine eigene Schüchternheit überwinden. Hier finden Sie Links zu Organisationen, Vereinen, Pfarren, Flüchtlingsunterkünften usw., wo Sie sich beteiligen können.
http://www.asyl.at/adressen/initiativen.htm
http://www.sosmitmensch.at/site/home/article/1041.html
http://www.fluechtlinge-willkommen.at/
https://www.caritas.at/hilfe-beratung/migrantinnen-fluechtlinge/unterbringung-versorgung/fluechtlingswohnhaeuser/
Nicht nur in Traiskirchen, im ganzen Land gibt es Flüchtlinge, die ohne Kontakt zur Umwelt in irgendwelchen abgelegenen Unterkünften nichts zu tun haben als zu warten. Man muss nur hingehen. Deutschunterricht ist natürlich überall wichtig, aber man kann sie auch einladen, im Fußballverein mitzumachen oder beim Nähkränzchen oder was auch immer. Im Kassettenrecorder habe ich heute Musik aus Afghanistan und Syrien und dazwischen möchte ich Ihnen ein paar Flüchtlingsgeschichten erzählen. Ein paar Gedichte sind auch dabei.
Die Musik und Poesie von Dan Plews
Heute fahre ich ausnahmsweise raus aus Wien, über’n Tulbinger Kogel nach Tulbing und treffe dort Dan Plews. Dan ist ein Singer-Songwriter aus England, er unterrichtet Professional Musicianship am College in Northampton und tritt auf der ganzen Welt auf, meistens als Solist. Er gibt auch Songwriting-Workshops, unter anderem auch in Österreich, allerdings erst wieder nächstes Jahr. Er hat AORTAS gegründet, das klingt wie die menschliche Hauptschlagader, ist aber die Abkürzung für Association for Oral Traditions and Songwriting. Die Homepage lautet www.aortas.org.uk. Dans Facebook-Seite ist: www.facebook.com/danplews
Das, was an Dan sofort auffällt, ist seine unglaubliche Intensität. Er steht beim Musizieren unter Volldampf. Sein vielleicht wichtigstes Lied kommt ganz am Schluss der Sendung. Es handelt von einem Auftragskiller, der sich rechtfertigt: Die Arbeitszeit ist nicht schlecht und die Bezahlung ist gut, und wenn ich den Job nicht machen würde, dann tät’s ein anderer. Damit beschreibt Dan – der auch Politik und Philosphie studiert hat – einen der gefährlichsten Knoten in den zwischenmenschlichen Verstrickungen, die dazu führen, dass wir alle an unserem eigenen Elend mitarbeiten.
Noch ein Link: Floorspot, an open stage for singer-songwriters in Vienna: www.floorspot.org/
Playlist:
Dan Plews: Hearts and Books
Dan Plews: Farewell Rose of England
Dan Plews: : Leah‘ Waltz
Billy Bragg: Which Side are You on?
Leon Rosselson: World Turned Upside Down
Ewan MacColl und Peggy Seeger: Sweet Thames Flow Softly
Dan Plews: Ninjago
Dan Plews und AnneMarie Hoeller: Click Click
Dan Plews: Death in the Raincoat
Ein Stein der Erinnerung für vier Dichterinnen und Dichter
Wenn Sie in der Heinestraße zu tun haben, da könnte ich Ihnen viel erzählen. Die war auch einmal ein Zentrum jüdischen Lebens in Wien. Da haben zum Beispiel zwei galizische Wunderrabbis gewohnt, der Skoler Rebbe und der Czortkower Rebbe. Gleich in der Nähe war der Pazmanitentempel, da sind die moderneren gläubigen Juden hingegangen. Nachdem die Nazitruppen in Österreich einmarschiert sind, haben die österreichische SA und Hitlerjugend Juden und Jüdinnen gezwungen, die Parolen gegen den Anschluss von den Straßen zu waschen, das wissen Sie ja, und haben das auch noch stolz fotografiert. Nicht wenige von diesen Fotos sind in der Heinestraße gemacht worden. Natürlich finden Sie auch einige Steine der Erinnerung in der Heinestraße, für Menschen, die die Nazis ermordet haben, weil sie Juden waren. Da, auf dem Platzl bei Heinestraße Nr. 32 ist ein Stein für vier Wiener Dichter und Dichterinnen. Adolf Unger, Thekla Merwin, Walter Lindenbaum und Adele Jellinek.
Playlist:
Litvakus | Khayka Zhydovka | BY-NC-ND |
Litvakus | Shuster | BY-NC-ND |
Adolf Unger | Jeden Tag Punkt sieben | BY-NC-SA |
Adolf Unger | Im Versatzamt | BY-NC-SA |
Adolf Unger | Schneider in New York | BY-NC-SA |
Litvakus | Khaiterma | BY-NC-ND |
Adolf Unger | Kleiner Song | BY-NC-SA |
Adolf Unger | Alltägliches Lied | BY-NC-SA |
Adolf Unger | Kameraden | BY-NC-SA |
Adolf Unger | Vier Zeilen vom Brot | BY-NC-SA |
Litvakus | Chashnik | BY-NC-ND |
Thekla Merwin | Mutter Erde | BY-NC-SA |
Thekla Merwin | Die Stadt | BY-NC-SA |
Thekla Merwin | Wer leben bleibt, ist Sieger | BY-NC-SA |
Litvakus | Khosidl | BY-NC-ND |
Walter Lindenbaum | Nimmt der Herr die Suppe | BY-NC-SA |
Walter Lindenbaum | Juden am Bahnhof | BY-NC-SA |
Walter Lindenbaum | Das Lied von Theresienstadt | BY-NC-SA |
Litvakus | Freylekh | BY-NC-ND |
Adele Jellinek | Brot und Rosen | BY-NC-SA |
Litvakus | Blaybt unz gesunt | BY-NC-ND |
Pygmalion
„Pygmalion“ und „Das Marmorbildnis“ sind Geschichten über Kunst und Künstler. Und über die Liebe. Und über den Tod. Und über Etwas. Und über Nichts.
„Zu der Zeit, als die meisten Bildhauer ihre Skulpturen aus elektronischen Bauteilen, Plastikrohren, Gips und Videomonitoren zusammenbauten, lebte in Portugal ein seltsamer Künstler, der Bilder von Menschen in Marmor meißelte und sich zum Ziel setzte, sie so lebenswahr wie nur möglich erscheinen zu lassen. Von der Kunstwelt wurde er jahrzehntelang links liegen gelassen, und doch sahen viele Leute täglich die Werke des Künstlers, denn er hatte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, die Vorbilder für eine besonders beliebte Serie von Schaufensterpuppen modelliert, und auch mehrere Grabsteinfirmen mit Entwürfen zu trauernden Engeln beliefert.
Doch eines Tages, er hatte die Fünfzig schon überschritten, kam auch seine Stunde …“
Ronnie – Guitar Piece
Oprachina – Attimi – BY – NC – SA
Martin Auer – Pygmalion – BY – NC – SA
The Stoner – Satan i Uppsala – BY – NC – ND
Trans Atlantic Rage – A Pretty Slick Hobo – BY – NC – SA
Martin Auer – Das Marmorbildnis – BY – NC – SA
Somewhere off Jazz Street – Echo – BY – NC
Trio Lio – Coure – BY – NC – ND
Martin Auer – Das Nichts – BY – NC – SA
Quantum Jazz – Balcarabic Chicken – BY – SA
Lössland
Heute geht die Fahrt nach Niederhollabrunn. In Niederhollabrunn können Sie sich auf den Theodor-Kramer-Rundwanderweg begeben. Theodor Kramer ist dort geboren, einer der größten österreichischen Lyriker, aber leider noch immer nicht so bekannt wie er es verdienen würde. Theodor Kramer, hat von 1897 bis 1958 gelebt. Er hat an die 12.000 Gedichte geschrieben über das Leben von Proletariern, Landstreichern, Handwerkern, Knechten, Huren … Er hat einfühlsame Rollengedichte und eigenwillige Landschaftslyrik verfasst. Thomas Mann hat ihn „einen der größten Dichter der jüngeren Generation“ genannt. Als Jude und Sozialdemokrat verfolgt, hat Kramer 1939 ins Exil gehen müssen und nach dem 2. Weltkrieg war sein Werk lange Zeit vergessen.
Balladen und Legenden
Der Taxler wird diesmal nicht den Kassettenrecorder einschalten, um die Fahrgäste zu unterhalten, sondern selber singen. Er ist ja nicht nur Schriftsteller im Nebenberuf, sondern immer wieder auch musikalisch tätig. Eine seiner Vorlieben ist die Folk- und Volxmusik, und besonders mag er die schottischen, irischen und bretonischen Balladen. Aber auch jiddische Lieder und afro-amerikanische Worksongs sind dabei. Und mindestens ein Lied aus Tirol. Wie es seine Gewohnheit ist, wird er dazwischen lyrische Texte einstreuen. Also einsteigen, der Taxameter bleibt diesmal ausgeschaltet und wenn alle zusammenrutschen, passt immer noch eine Person mehr rein.
trad. | The Wild Mountain Thyme | PD |
Martin Auer | Weißt du noch? | BY-NC-SA |
trad. | Friendless Mary | PD |
Martin Auer | Gute Zeit | BY-NC-SA |
trad. | Alle Wasserlech fliessn awek | PD |
trad. | Addio amore | PD |
Martin Auer | Die mit Sicheln mähen | BY-NC-SA |
trad. | Kad se jutro stanem | PD |
trad. | Jutanska fabrika | PD |
Martin Auer | Als sie siebzehn war | BY-NC-SA |
trad. | Prettiest Train | PD |
Martin Auer | Der Sklave | BY-NC-SA |
trad. | Take this Hammer | PD |
trad. | I’m a Four Loom Weaver | PD |
trad. | Black Betty | PD |
Martin Auer | Etwas verkohlte Haut | BY-NC-SA |
Benno Simma/Richard Menghin | Tod im Bergwerk | |
Ewan MacColl | Just a Note | |
Martin Auer | Früher einmal hatten die Stahlarbeiter | BY-NC-SA |
Ewan MacColl | The Driver‘s Song | |
Martin Auer | Und eine entdeckte das Schweigen | BY-NC-SA |
Martin Auer | Über die Erdn | BY-NC-SA |
Folge 5 – Küss die Hand, gute Nacht, die liebe Mutter soll gut schlafen
“Martin Auer erzählt in dem Buch ‘Küss die Hand, gute Nacht, die liebe Mutter soll gut schlafen’ aufgrund von Tonbandaufzeichnungen von Kindheit und Jugend seiner Mutter Trude. Sie kommt 1936 als neunjährige Vollwaise mit ihrer Schwester ins evangelische Waisenhaus in Wien. Dort tyrannisiert die ‘Liebmutter’ ihre Zöglinge, während draußen der Austrofaschismus seine Diktatur errichtet hat. Geschildert werden die Schicksale der kleinen Leute, die Ereignisse der Ersten Republik, der Einmarsch Hitlers, die Kriegszeit und die unmittelbare Nachkriegszeit. Die eingewobenen Zitate aus dem Alltag zeigen ein Leben, das unter der Kälte des äußeren und inneren Drills leidet, sich daraus zu befreien sucht und den Nachkommen dennoch Hoffnung gibt. ‘Die Mama hat auch gesagt, dass der Hitler den Krieg will. Damals, wie der Hitler im Reich die Wahlen gewonnen hat. Und der Krieg ist doch schuld, dass wir keinen Vatern haben. Eigentlich kann ich mich gar nicht erinnern an den Vatern, nur zwei lange Hosenhaxen, sonst nichts. Aber die Tuberkulose, die hat der Vater vom Krieg gehabt, weil sie ihm in die Lunge geschossen haben, und ich will nicht, dass es wieder Krieg gibt. Damals hab ich mir vorgenommen, dass ich alle Kinder zusammenruf, und ich geh mit ihnen und wir machen einen Kinderkreuzzug, und wir gehen alle zu diesem Hitler hin und sagen ihm, es soll kein Krieg sein… Aber der Hitler macht gar keinen Krieg, sonst hätten ihn doch die Arbeiter gar nicht gewählt… Nur die Deutschen, die sollen alle heim ins Reich kommen, damit es der ganzen Nation besser geht, und wir sind ja Deutsche, weil wir reden ja so, und das heißt national.‘“
Jutta Kleedorfer
(in: “Tu Felix Austria Juble”)
Das Buch “Küss die Hand, gute Nacht, die liebe Mutter soll gut schlafen” ist als eBook erhältlich auf amazon.de
Helden und alte Jungfern
Herr Balaban und seine Tochter waren bei einem entfernten Verwandten eingeladen. Der erzählte den ganzen Abend nur vom Krieg und von seinen Heldentaten.
„Sag einmal, Onkel“, fragte Selda, als sie und Herr Balaban schon ganz erschöpft von all den großen Taten des Verwandten waren, „wozu hat man eigentlich die vielen anderen Soldaten gebraucht?“
Mein neuer Podcast mit jüdischen Witzen: „Trifft der Grün den Blau“
Playlist
Martin Auer | Was ist vollkommen egal? | BY-NC-SA |
Zlatne Uste | Lacin Cocek | BY-NC-ND |
Martin Auer | Frühstück von sieben bis zehn | BY-NC-SA |
A Hawk and a Hacksaw | Hora Pa Bataie | BY-NC-ND |
Martin Auer | Sieht nach Regen aus | BY-NC-SA |
Zlatne Uste | Kozarica Kolo | BY-NC-ND |
Martin Auer | Bin essen gegangen | BY-NC-SA |
A Hawk and a Hacksaw | Horses of Fire | BY-NC-ND |
Martin Auer | Kalter Kaffee | BY-NC-SA |
Zlatne Uste | Srebrin | BY-NC-ND |
Martin Auer | Der Mantel | BY-NC-SA |
Ansambl Mastika | Memede Zlatna Ptica | BY-NC-ND |
Martin Auer | Der Held | BY-NC-SA |
Zlatne Uste | Vranski Cocek | BY-NC-ND |
Martin Auer | Alte Jungfern | BY-NC-SA |
Ansambl Mastika | Franklinin Karsinamasi | BY-NC-ND |
Martin Auer | Manieren | BY-NC-SA |
Zlatne Uste | Boki Trinaest | BY-NC-ND |
Martin Auer | Kleiner Spiegel | BY-NC-SA |
Ljova and the Kontraband | Crutchaboy Nign | BY-NC-ND |
Martin Auer | Kaffee | BY-NC-SA |
Paniks | Jelena | BY-NC-SA |
Martin Auer | Pferdehaare | BY-NC-SA |
Fishtank Ensemble | Samurai over Serbia and Meschina | BY-NC-ND |
Kevin McLeod | Signation | BY |