„Ein sowohl literarisches als auch menschliches Dokument“
Manfred Chobot in „Buchkultur“
Ich freue mich , dass ich jetzt endlich ankündigen darf: Die Hörbuchausgabe von „Hurentaxi“ ist bei hoanzl auf dem „geco“ Label herausgekommen, wo auch Österreichs beste Film-, Theater- und Kabarettproduktionen erscheinen. Brigitte Winter und Christoph Amann von amann studios haben für Wohlklang gesorgt und mich mit vielen Tassen Kaffee bei Laune gehalten.
Der unglaubliche Manuel Mayr hat mit seinem 5-string Fretless Bass der Aufnahme eine eindringlich bluesige Stimmung verliehen.
Und die großartige Magdalena Steiner hat elf Grafiken geschaffen, die aus dem Cover einen kleinen Kunstband im CD-Format machen.
Die Vierfach-CD ist über den Buchhandel erhältlich, überall dort, wo es Hörbücher gibt. Man kann sie natürlich auch übers Internet ordern:
Hörbuch bestellen | |||
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Quelle | Qualität | Kopierschutz | Preis |
Kassette mit 4 CDs bei Hoanzl bestellen | CD | kein Kopierschutz | 21,95 |
Download bei iTunes | DRM | 10,95 | |
Download bei audible.de | 1x brennen, 3x kopieren | 11,95 | |
Download bei musicload.de | 320 kbit/s | Kein Kopierschutz | 14,95 |
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Bericht über die Präsentation des Hörbuchs auf Readers Edition
Rezension von Manfred Chobot auf fixpoetry
Rezension bei „Was auf die Ohren“
Interview auf literaturcafe.de
Rezension der Buchausgabe auf Readers Edition
„Das Buch gewährt wunderbare Einblicke in eine Welt, die vor allem für den guten Bürger da ist, der aber stets so tut, als ob er Dirnen nur vom Fernsehen oder von Filmen her kenne“, urteilte der Soziologe Roland Girtler über die Buchausgabe. Auers Bericht ist spannend wie ein Roman und authentisch wie eine Feldstudie. Ohne jeden Voyeurismus werden hier die Schicksale der Mädchen, die vor allem aus Osteuropa stammen, gezeichnet. Dem Autor, der in einem früheren Leben auch Schauspieler war, gelingt es mit seiner dunklen Stimme jede Figur mit ihrer eigentümlichen Sprechweise lebendig werden zu lassen. So hat er auch ein Sprachkunstwerk geschaffen.
Interessiert haben ihn vor allem die Beweggründe der Mädchen, mit dem Job anzufangen, die Einstellung, mit der sie an den Job herangehen, die Probleme, die sich in ihrem Verhältnis zu
Freund, Ehemann, Familie stellen, die Abhängigkeit von Zuhältern und Zuhälterinnen. Natürlich wird auch die Chefin, eine ehemalige Prostituierte aus Polen, vorgestellt, der Chefchauffeur, die Telefonistinnen, die anderen Chauffeure. Doch im Mittelpunkt stehen die Mädchen. „In den Medien wird viel von brutalen Zuhälterbanden berichtet, die Mädchen zur Prostitution zwingen“, kommentiert der Autor. „Aber der Alltag ist, dass die Mädchen Schlange stehen, um sich prostituieren zu dürfen. Es ist das wirtschaftliche Gefälle in Europa, es sind die Konzerne, die im Osten Monatslöhne von 100 Euro zahlen, die die Mädchen zur Prostitution treiben.“
Auer, der sich als erfolgloser Webdesigner ausgegeben hat, um den Fahrerjob zu bekommen, hat kein verstecktes Tonband mitlaufen lassen, sondern die Gespräche möglichst bald aufgeschrieben, oft, während das Mädchen beim Kunden war und er auf sie gewartet hat. Im Lauf der Zeit sind natürlich Freundschaften entstanden und zum Teil ein Vertrauensverhältnis, das auch nach dem Ende der Recherche weiter besteht.
Zweien der Mädchen, die ausgestiegen sind, hat der Autor übrigens auch geholfen, ihre Schulausbildung zu beenden. „Man muss auch etwas zurückgeben an die Leute, über die man erzählt.“ So hat Martin Auer Jugendlichen in den Slums von Nairobi, über die er geschrieben hat, geholfen, eine Website aufzubauen, oder engagiert sich jetzt im Rahmen seines neuesten Projekts für ein Lernhilfezentrum für Romakinder in Skopje.
Das Buch „Hurentaxi: Aus dem Leben der Callgirls”, das dieser vierfach-CD zugrunde liegt, ist im LIT-Verlag erschienen.
Martin Auer wurde 1951 in Wien geboren. Er hat an der Universität das Studium von Germanistik und Geschichte geschwänzt und stattdessen Theater gespielt. Hat eine Band gegründet. Ist als Liedermacher aufgetreten. Hat die Weltrevolution vorbereitet (gratis). Als Texter für Werbung und Public Relations Übertriebenes, Unwahres und Einseitiges verbreitet (für Geld). Für Zeitungen gearbeitet. Sich zum Zauberkünstler ausgebildet. Hat über vierzig Bücher publiziert, davon ca. zwei Drittel für Kinder. 2005 wurde ihm für Verdienste um die Republik Österreich der Berufstitel Professor verliehen, was er ehrend aber auch irgendwie lustig findet. Martin Auer ist Vater einer erwachsenen Tochter, Großvater von zwei etwas jüngeren Enkeln und Vater einer kleinen Tochter. Er lebt in Wien und hat keine Katzen.
Mehr von und über Martin Auer unter: http://www.martinauer.net
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