Deutsch für Außerirdische

Wie klingt die deutsche Sprache, wenn man sie nicht versteht? Schon immer plagte den Autor dieses Hörbuches der Wunsch, die eigene Sprache von außen zu hören, zu erfahren, wie die Anderen uns erleben. Bis es ihm eines Tages gelang, den Funkverkehr zwischen die Erde umkreisenden UFOs und ihrem Heimatplaneten abzuhören. Ja: Die Außerirdischen mischen sich als Plastik-Einkaufstüten getarnt unter die Menschen und belauschen sie. Der Autor gelangte in den Besitz wertvoller Sprachdokumente: belauschter Alltagsgespräche, Hörfunk- und Fernsehsendungen und auch von literarischen Hervorbringungen unterschiedlicher Genres – gehört durch die Ohren von Außerirdischen.

Ein literarischer Spaß in der Tradition von Christian Morgensterns Großem Lalula oder Lewis Carrolls Jabberwocky.

Ursprünglich wurden Martin Auers Sprachsatiren als Sommerserie auf Ö3 gespielt. Später erschienen sie in Buchform (natürlich mit CD-Beigabe) im Mandelbaum Verlag. Auch dort längst vergriffen, sind sie nun als Audiobook zum Download auf audible.de und auch auf iTunes wieder erhältlich.


Kommentare

Eine Antwort zu „Deutsch für Außerirdische“

  1. Wieder einmal ein geniales Stück. Zwar lang aber nicht lang genug. Man hat Lust auf mehr, viel mehr. Es gäbe noch ein Menge sinnloser Lautäusserungen phonologisch zu analysieren. Norddeutsches ISO 9000 konformes Geschwafel mit Schröderschem Proletenplatt gemischt von Plusvalenzeffizienzbouletten die Ärmel hinauf auf die Reihe kriegen. Nationalsratspräsidentengesudere von der ersten bis zum dritten: von völkisch betroffener Hatz auf MenschInnen mit Irigationshintergrund und Kontinezproblemen.

    Aber Dein exzellentes Stück hat auch die Verarmung des globalisierten Deutschsprechs gezeigt. Du musstest von der Schweiz über den Küniglberg bis zu einer beim ORF zwecks Authenzitätssteigerung von Burgenlandkroaten nachbearbeiteten FPÖ Wahlveranstaltung reisen, und hast trotzdem nicht die subtile Bandbreite erreicht, die Qualtinger in den 60ern noch abdecken konnte – in seinem es schon richtenden Papa – ohne Wien verlassen zu müssen. Vom dumpfen Gscherten Vorvater des nach Wien geschickten bauernbündlerischen Parlamentsabgeordneten, über den zuhäternden Kellner, bis zum nasalen Schönbrunnner Dandy. Aber für diese Verengung der Ausdruckmöglichkeiten kannst Du nix, das ist die Zeit.
    Man muss nur aufpassen, Dein Stück nicht zu kurz, zu selbstgerecht zu verstehen. Die augenscheinliche Sinnlosigkeit der Suderer und Polterer muss nicht zwangsläufig an derem Mangel an Intelligenz und Sprachbeherrschung liegen, sie kann auch am Hörer liegen, der sich nicht mehr die Mühe machen will, den anderen zu verstehen. Vielleicht sollten wir uns nicht nur beim Reden sondern auch beim Hören mehr Mühe machen und versuchen ein bisschen weniger „außerirdisch“ zu sein. Wir sind nämlich gar keine Außerirdischen, wir haben kein Raumschiff und müssen hier bleiben, bei den Suderern, Polterern, dumpfen Gscherden, krassen Was–guckst-du-schwule-Sau-Türken Krawoden und vielen anderen. Ohne Rückflugticket auf der Enterprise, müssen wir sie alle verstehen, auslachen alleine reicht nicht und ist kontraproduktiv.
    Lass Dich nicht vereinnahmen, nicht von den einen nicht von den anderen und schon gar nicht von mir. Dann kriegst Du zwar nie, wie der Ostbahnkurti, auf Ö2 eine wöchentliche Sendung und/oder komfortables Ausgedinge. Aber dafür kannst Du Dir beim Rasieren in der Frühe noch immer schamlos in den Spiegel schauen. Dafür hast du einfach zuviel drauf.

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