Sieben Haiku mit sehr langen Pausen dazwischen

Papier schwebte sanft vom Himmel herab

In dieser Folge hören Sie: „Papier schwebte sanft vom Himmel herab“, das Ergebnis der ersten Runde unseres Spiels: Ihre Wunschgeschichte bei Nachttaxi Live. Der Text wurde inspiriert von Susanne Jaritz, die den folgenden Anfang zur Verfügung gestellt hat:

„Papier schwebte sanft vom Himmel herab, auf einen festlich gedeckten Tisch, inmitten einer vergessenen Welt. Hoffnungslosigkeit breitete sich bei den einen, Freude bei den anderen aus.“

Der Text wurde vorgestellt bei Nachttaxi Live am 19. Mai. 2011. Das nächste Nachttaxi Live gibt es am 16. Juni 2011, wie immer um 19:30 in der Arena Bar in Wien.
nachttaxi

Nachttaxi live


Nachttaxi – die Sprechshow
Jour fixe jeden 3. Donnerstag im Monat in der Arena-Bar

Ab nun gibt es Nachttaxi auch live. Jeden dritten Donnerstag im Monat gibt es „Nachttaxi – die Sprechshow“ live in der Arena-Bar in der Margaretenstraße 117, 1050 Wien, jeweils um 19:30. Das nächste Mal also am Donnerstag, dem 19. Mai.

Und was soll das sein, eine Sprechshow?

Eine Sprechshow ist KEINE LESUNG. Bei einer Lesung liest ein Autor, der vielleicht schreiben, aber oft nicht lesen kann.

Eine Sprechshow ist keine Kabarettvorstellung. Weil NICHT ALLES, was der Autor vorträgt, lustig ist. Und wenn es nicht lustig ist, war es auch nicht lustig gemeint.

Eine Sprechshow ist kein Konzert. Weil der Autor nur singt, wenn es ABSOLUT NÖTIG ist.

Eine Sprechshow ist Vortragskunst. Stimmkunst. Vorlesekunst.

Und was gibt es diesmal?
Nämlich am Donnerstag, 19. Mai 2011?
Es gibt:
Schrägen Humor, melancholische Lyrik, bissige Prosa.
Sowie auch bissigen Humor, schräge Lyrik, melancholische Prosa.
Des Weiteren melancholischen Humor, bissige Lyrik, schräge Prosa.

Außerdem gesellschaftskritisches Einmannballett. (Aber vielleicht eher doch nicht.)

Das alles im gemütlichen Ambiente der Arena-Bar:
Viel roter Plüsch, gepflegte Getränke, klassische Snacks, moderate Preise.

Und nun das Highlight: Ihre Wunschgeschichte live bei Nachttaxi!

Geben Sie hier auf dieser Seite im Kommentarfeld den Titel oder den ersten Satz einer Geschichte ein. Zu Titeln oder Einleitungssätzen, die den Autor dazu anregen, wird er bis zur nächsten Sprechshow einen Text verfassen und diesen am Abend vortragen. Die glücklichen Gewinner eines Textes werden natürlich auch erst während der Show bekanntgegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Eintritt EUR 9,00 – ermäßigt EUR 6,00 – krass ermäßig EUR 3,00.
Ermäßigung und krasse Ermäßigung wird auf Verlangen gewährt, eine Begründung ist nicht erforderlich.

Martin Auer („The Voice“) rezitiert, deklamiert, räsoniert, schwadroniert, agitiert, attackiert, assoziiert, debattiert, deduziert, dementiert, dämonisiert, denunziert, demonstriert, demoliert, diffamiert, doziert, fabuliert und fasziniert, glossiert, gratuliert, hypnotisiert, informiert, instruiert und inspiriert, intoniert und irritiert, jubiliert und tiriliert, karikiert und imitiert, kolportiert und kombiniert, kommentiert und kommuniziert, konzentriert und konzertiert, kritisiert und lamentiert, moralisiert und motiviert, parodiert und polarisiert, phantasiert und philosophiert, polemisiert und postuliert, propagiert und protestiert, provoziert und proponiert, referiert und rebelliert, reflektiert und registriert, resümiert und revoltiert, schockiert und sabotiert, spekuliert und spintisiert, statuiert und stimuliert, strapaziert und subsumiert, verklausuliert und ventiliert, verbalisiert und verifiziert
und trägt dabei seinen schwarzen Hut.
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Der Autor mit seinem schwarzen Hut

Seemannslos

Ich bin ein Seemann. Die Mitbürger können es sehen an meiner Kapitänsmütze und an den Leninorden auf meiner Jacke und den Sportabzeichen vom Samariterbund. Mit meinem Fahrrad segle ich über die Dächer, Schiff ahoi und alle Mann an Deck. Das ist Seemannssprache. Und im grünen Tang schläft es sich lang, nämlich für ewig. An dieser Wurstbude gehe ich vor Anker und bestelle ein Bier und eine Buddel Rum. Ich bin auch Begründer und Ehrenmitglied der Gewerkschaft der Seeleute und Meerjungfrauen. Die hören alle auf mein Kommando, denn ich bin ihr Admiral, wenn ich auch nur ein einfacher Matrose bin und Kapitän auf den sieben Weltmeeren…

„Hurentaxi“ jetzt als Hörbuch bei Hoanzl

Hurentaxi Cover„Ein sowohl literarisches als auch menschliches Dokument“
Manfred Chobot in „Buchkultur“

Ich freue mich , dass ich jetzt endlich ankündigen darf: Die Hörbuchausgabe von „Hurentaxi“ ist bei hoanzl auf dem „geco“ Label herausgekommen,  wo auch Österreichs beste Film-, Theater- und Kabarettproduktionen erscheinen. Brigitte Winter und Christoph Amann von amann studios haben für Wohlklang gesorgt und mich mit vielen Tassen Kaffee bei Laune gehalten.

Der unglaubliche Manuel Mayr hat mit seinem 5-string Fretless Bass der Aufnahme eine eindringlich bluesige Stimmung verliehen.

allround_cover1.jpgUnd die großartige Magdalena Steiner hat elf Grafiken geschaffen, die aus dem Cover einen kleinen Kunstband im CD-Format machen.

Die Vierfach-CD ist über den Buchhandel erhältlich, überall dort, wo es Hörbücher gibt. Man kann sie natürlich auch übers Internet ordern:

Hörbuch bestellen
Quelle Qualität Kopierschutz Preis
Kassette mit 4 CDs bei Hoanzl bestellen CD kein Kopierschutz 21,95
Download bei iTunes   DRM 10,95
Download bei audible.de   1x brennen, 3x kopieren 11,95
Download bei musicload.de 320 kbit/s Kein Kopierschutz 14,95

 

Bericht über die Präsentation  des Hörbuchs auf Readers Edition

Rezension von Manfred Chobot auf fixpoetry

Rezension bei „Was auf die Ohren“

Interview auf literaturcafe.de

Interview auf FM4

Rezension der Buchausgabe auf Readers Edition

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„Das Buch gewährt wunderbare Einblicke in eine Welt, die vor allem für den guten Bürger da ist, der aber stets so tut, als ob er Dirnen nur vom Fernsehen oder von Filmen her kenne“, urteilte der Soziologe Roland Girtler über die Buchausgabe. Auers Bericht ist spannend wie ein Roman und authentisch wie eine Feldstudie. Ohne jeden Voyeurismus werden hier die Schicksale der Mädchen, die vor allem aus Osteuropa stammen, gezeichnet. Dem Autor, der in einem früheren Leben auch Schauspieler war, gelingt es mit seiner dunklen Stimme jede Figur mit ihrer eigentümlichen Sprechweise lebendig werden zu lassen. So hat er auch ein Sprachkunstwerk geschaffen.
Interessiert haben ihn vor allem die Beweggründe der Mädchen, mit dem Job anzufangen, die Einstellung, mit der sie an den Job herangehen, die Probleme, die sich in ihrem Verhältnis zu
Freund, Ehemann, Familie stellen, die Abhängigkeit von Zuhältern und Zuhälterinnen. Natürlich wird auch die Chefin, eine ehemalige Prostituierte aus Polen, vorgestellt, der Chefchauffeur, die Telefonistinnen, die anderen Chauffeure. Doch im Mittelpunkt stehen die Mädchen. „In den Medien wird viel von brutalen Zuhälterbanden berichtet, die Mädchen zur Prostitution zwingen“, kommentiert der Autor. „Aber der Alltag ist, dass die Mädchen Schlange stehen, um sich prostituieren zu dürfen. Es ist das wirtschaftliche Gefälle in Europa, es sind die Konzerne, die im Osten Monatslöhne von 100 Euro zahlen, die die Mädchen zur Prostitution treiben.“
Auer, der sich als erfolgloser Webdesigner ausgegeben hat, um den Fahrerjob zu bekommen, hat kein verstecktes Tonband mitlaufen lassen, sondern die Gespräche möglichst bald aufgeschrieben, oft, während das Mädchen beim Kunden war und er auf sie gewartet hat. Im Lauf der Zeit sind natürlich Freundschaften entstanden und zum Teil ein Vertrauensverhältnis, das auch nach dem Ende der Recherche weiter besteht.
Zweien der Mädchen, die ausgestiegen sind, hat der Autor übrigens auch geholfen, ihre Schulausbildung zu beenden. „Man muss auch etwas zurückgeben an die Leute, über die man erzählt.“ So hat Martin Auer Jugendlichen in den Slums von Nairobi, über die er geschrieben hat, geholfen, eine Website aufzubauen, oder engagiert sich jetzt im Rahmen seines neuesten Projekts für ein Lernhilfezentrum für Romakinder in Skopje.

Das Buch „Hurentaxi: Aus dem Leben der Callgirls”, das dieser vierfach-CD zugrunde liegt, ist im LIT-Verlag erschienen.

Martin Auer wurde 1951 in Wien geboren. Er hat an der Universität das Studium von Germanistik und Geschichte geschwänzt und stattdessen Theater gespielt. Hat eine Band gegründet. Ist als Liedermacher aufgetreten. Hat die Weltrevolution vorbereitet (gratis). Als Texter für Werbung und Public Relations Übertriebenes, Unwahres und Einseitiges verbreitet (für Geld). Für Zeitungen gearbeitet. Sich zum Zauberkünstler ausgebildet. Hat über vierzig Bücher publiziert, davon ca. zwei Drittel für Kinder. 2005 wurde ihm für Verdienste um die Republik Österreich der Berufstitel Professor verliehen, was er ehrend aber auch irgendwie lustig findet. Martin Auer ist Vater einer erwachsenen Tochter, Großvater von zwei etwas jüngeren Enkeln und Vater einer kleinen Tochter. Er lebt in Wien und hat keine Katzen.
Mehr von und über Martin Auer unter: http://www.martinauer.net

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